DR JONATHAN SAVAGE
Um es kurz zu sagen – ja! Zahlreiche Studien belegen: Musizieren hat, unabhängig vom Alter, einen sehr positiven Effekt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Dabei spielen Talent und Motivation eine untergeordnete Rolle. Der Nutzen tritt generell auf, wenn man ein Instrument erlernt und musiziert.
Selbst Babys im Mutterleib profitieren davon, wenn die Mutter Musik hört oder selbst ein Instrument spielt. Bei ihnen wurden deutlich stärkere Hirnstrommuster gemessen als bei Kindern, die keinem musikalischen Einfluss ausgesetzt waren.
Bei
DR JONATHAN SAVAGE
Um es kurz zu sagen – ja! Zahlreiche Studien belegen: Musizieren hat, unabhängig vom Alter, einen sehr positiven Effekt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Dabei spielen Talent und Motivation eine untergeordnete Rolle. Der Nutzen tritt generell auf, wenn man ein Instrument erlernt und musiziert.
Selbst Babys im Mutterleib profitieren davon, wenn die Mutter Musik hört oder selbst ein Instrument spielt. Bei ihnen wurden deutlich stärkere Hirnstrommuster gemessen als bei Kindern, die keinem musikalischen Einfluss ausgesetzt waren.
Bei kleinen Kindern wirkt sich das Musizieren positiv auf deren Wahrnehmungs-, Sprach-, Lese- und Schreibfähigkeit aus, sowie auf die rechnerischen Fähigkeiten. Weitere positive Effekte zeigen sich bei der Leistungsfähigkeit, der Kreativität, der Persönlichkeitsentwicklung, der körperlichen Entwicklung und dem allgemeinen Wohlbefinden.
Neurologen haben untersucht, wie das Gehirn auf Musik reagiert. Dabei wurden unter anderem verschiedene Gehirnregionen gescannt und die neuronalen Zentren, die beim Musizieren angeregt werden, auf einer Art „Karte“ dargestellt. Es zeigte sich, dass die verschiedenen Areale des Gehirns mit bestimmten Geräuschen und Mustern verknüpft sind. Beim Musik machen bilden sich neue Verknüpfungen, die Kindern dabei helfen können, ihre sprachlichen und grammatikalischen Fähigkeiten auszubauen. Insbesondere die linke Gehirnhälfte, in der auch das Sprachzentrum liegt, wird durch Musik trainiert.
Wenngleich diese Darstellung sehr vereinfacht ist, ist klar, dass es einen Zusammenhang zwischen musikalischer und sprachlicher Entwicklung gibt.
Musik macht schlau
Der Zusammenhang zwischen Musikübungen und dem räumlichen Denken, also wie das Gehirn Muster erkennt und sie nutzt, geht aus einer Studie der US-Psychologin Frances H. Rauscher von der University of California in Irvine hervor, die belegt, dass Menschen räumliche Aufgaben besser lösen können, wenn sie vorher klassische Musik gehört haben. Daraus resultiert auch die Annahme, dass ein Musik- und ein Mathematikstudium eng miteinander verbunden sind, da zur Bewältigung eines Mathematikproblems die gleichen Denkprozesse, insbesondere das räumliche Vorstellungsvermögen, wie beim Musizieren ablaufen. So wie es bei der Musik um bestimmte Muster wie Akkorde und Tonfolgen geht, werden auch in der Mathematik bestimmte Muster genutzt, um mit ihnen ein bestimmtes Problem zu lösen.
Musik ist sozial
Der positive Effekt des Musizierens wirkt sich nicht nur auf den Musiker selbst, sondern auch auf seine Familie und seine Mitmenschen aus. Gemeinsames Musizieren mit Menschen unterschiedlichen Alters stärkt das Gemeinschaftsgefühl, den gegenseitigen Respekt, das Verantwortungsgefühl und das gegenseitige Vertrauen, besonders bei jüngeren Menschen.
Singen hält gesund
Auch Singen hat einen unmittelbar positiven Effekt auf den Menschen: es hebt die Stimmung und verringert körperliche und geistige Anspannungen. So wurde zum Beispiel de Cortisolgehalt im Speichel von Sängern vor und nach einer Chorprobe gemessen. Das gemeinsame Singen führte zu einem Anstieg des Cortisols und weiterer chemischer Substanzen, die das Wohlbefinden steigern, die Immunabwehr verbessern und den Gefühlszustand heben.
Das gleiche Experiment führte man parallel mit einer anderen Gruppe durch, die nur zuhörte und nicht mitsang. Bei ihnen wurde ein Abfallen des Cortisolgehalts gemessen.
Diese positive Wirkung hat Singen bis ins hohe Alter hinein. Dies zeige sich, als Menschen jenseits der 80 Jahre, die an einem Gesangsprogramm teilgenommen hatten, mit einer Kontrollgruppe verglichen wurden. Das Ergebnis war verblüffend, denn die aktiven Sängerinnen und Sänger wiesen durchwegs eine bessere körperliche Konstitution auf, waren weniger anfällig für Krankheiten, gingen seltener zum Arzt und pflegten ihre sozialen Kontakte wesentlich aktiver.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Musizieren und Singen das Leben bereichert! Was gibt es Schöneres, als sich immer wieder selbst zu motivieren und das Glücksgefühl eines perfekt gespielten Musikstückes zu erleben.